Die homöopathische Behandlung von Tumoren hält Frau Germes für unverantwortlich und würde das selbst nie tun, o-ton: "obwohl ich weiß, dass es geht."
Und etwas später weiterhin im Zusammenhang mit Tumorbehandlungen: "Die Methode ist dadurch nicht schlechter, dass es Menschen gibt, die inkompetent mit der Methode umgehen."
Hält sie sich etwa selbst für inkompetent? Sagt sie da nu, dass über ihre persönliche Erweckungs-Anekdote hinaus und vielleicht erweiterter Zuwendung ihren Patienten gegenbüber sie es doch bisher nicht zur erfolgreichen Umsetzung des 1. Hauptsatzes der Homöopathie (Similia similibus curentur) geschafft hat?
@Heartheart
Meines Wissens hat die Verdünnung auch in der Welt der Homöopathen keine Wirkungsumkehr zur Folge, auch wenn hin und wieder das Beispiel der Antiarrhythmika (geringe Dosen haben die entgegengesetzte Wirkung von höheren Dosen) von Anhängern der H. als angebliche Bestätigung ihres Glaubenssatzes gebraucht wird.
Vielmehr bleibt der Hauptsatz der H. "Similia similibus curentur" deren unumstößliche Feste. In den Worten Hahnemanns:
„Wähle, um sanft, schnell, gewiß und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfalle eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden für sich erregen kann, als sie heilen soll!“ (Organon, 6. Auflage)"
Insofern könnte man schon staunen: Vorher keine Halluzinationen, nachcher wie auch immer sich manifestierende Halluzinationen. Halleluja: Similia similibus...
Witzigerweise ist aber Belladonna eines der beliebtesten Globulinamen und wird haufenweise bei allerhand Befindlichkeitsstörungen bis zu handfesten Erkrankungen geschluckt, die Indikation Halluzinationen findet man da selten.
Zitat: "Durch homöopathische Aufbereitung wird aus diesem Gift eines der wichtigsten homöopathischen Medikamente überhaupt. Es ist ein bewährtes Grippemittel, das gegen Fieber und Kopfschmerzen hilft."
Quelle:
http://www.vitanet.de/lexikon/belladonna
Nun mag vielleicht der eine oder andere Homöopath die Indikation Fieber ganz allgemein in den Formenkreis des Deliriums einordnen, wieviele nun aber, die unter diesen Indikationen (also konkret halluzinationsfrei) oder einfach nur mal so Belladonna schluckten haben wohl (monatelange) Halluzinationen oder etwas Halluzintationsähnliches (Similia..) entwickelt? Eine Frage, die sicherlich ohne großen Aufwand überprüfbar wäre, wenn man eine eigene Praxis betreibt. (Nicht glauben, sondern ausprobieren, sagt sie ja selbt.)
Dass nun aber ein womöglicher bzw. gar offensichtlicher (nach 200 Jahren H-Geschichte) /Cum hoc ergo propter hoc/- Fehlschluss zum anscheinenden Maßstab des weiteren beruflichen Handelns wird, find ich das (immer wieder) wahrhaft Erstaunliche, noch dazu mit dem Hinweis, dass ihr als Radiologin das wissenschaftliche Denken (also das systematische Überprüfen von Hypothesen) nicht fremd sei.
Mündige Gesellschaft? Mir graut vor dir!